Brandenburg

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Die Orte in den Arbeiten des Berliner Fotografen Andreas Gehrke (* 1975) erzählen von Veränderungen, Unbestimmtheit und Abwesenheit. In seinem neuen Buch Brandenburg widmet sich Andreas Gehrke einer wenig bevölkerten Region, die oft als reizlos, karg und unversöhnlich beschrieben wird. Hinzu kommen die Auswirkungen eines internationalen Trends von Landflucht und Reurbanisierung: Die Menschen ziehen in die Stadt und verlassen ein demografisch schrumpfendes Umland.

Über sechs Jahre arbeitet Andreas Gehrke am fotografischen Langzeitprojekt Brandenburg. Dabei verlässt er immer wieder die konkrete, rein dokumentarische Ebene, Geschichte und historischer Wandel scheinen in seinen Bildern nie vordergründig auf. Mit reduzierter, aber fein ausgewählter Farbgebung und formaler Strenge erfasst er die Atmosphäre im Kern, wobei den Orten eine eigene ästhetische Bedeutung, Qualität und Würde zugeschrieben wird.

Andreas Gehrke ist mit dieser Arbeit mehr als ein Zeitdokument gelungen. Brandenburg zeigt nicht Heimat, sondern erforscht mit analytisch-distanziertem Blick die landschaftlich-ästhetische Identität dieser Region. Ein Text über Landschaft und Landschaftswahrnehmung des Schweizer Soziologen und Begründers der Promenadologie Lucius Burckhardt ergänzt die Publikation.