Brat kartoffeln

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Rolf Dennemann, Regisseur, Schauspieler und Autor hat sich nach „Dman’s Tagebuch“ zur Kulturhauptstadt 2010 nun an die Geschichten erinnert, die sich ums Essen ranken. Chronologisch beschreibt er den Werdegang des Allesfressers – zwischen Omas Bauernhof und der Ein-Personen-Küche des Mit-Fünfzigers im Ruhrgebiet. „Als Kind auf dem Bauernhof groß geworden, hat er nach dem Schlachten Blut gerührt und der Oma beim Erbsenpuhlen geholfen. Im jugendlichen Alter gab’s in Gelsenkirchen freitags Heringsstipp mit Gelee und einmal die Woche Bratkartoffeln mit Speck. Die ersten eigenen Gerichte waren Fischstäbchen und Bütterken mit Rübenkraut. Es folgten Pizza, Nudeln und Putenbrust, Albondigas und Patatas Bravas, gespickter Lammrücken, Erbsen und Möhren, Grünkohl, Köfte, Goldbrasse und Rührei in Vier-Sterne-Hotels. Seit einiger Zeit hat er immer wieder den Blick von der Kuh „Elvira“ vor Augen, die er als 10-jähriger heimlich gemolken hat.“ Er erzählt damit auch die Geschichte der Region – von den späten 50ern bis heute – fokussiert auf alles, was mit Ernährung zu tun hat und die begleitet uns das Leben lang.