Briefe aus dem Gefängnis

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Die „Briefe aus dem Gefängnis“ schrieb Rosa Luxemburg während ihrer „Schutz-Haft“ vom Juli 1916 in der Festung Wronke bei Posen und dann ab August 1916 bis November 1918 in Breslau. Eine Haftstrafe, zu der sie wegen einer in Frankfurt am Main gehaltenen Rede für Frieden und eine sozialistische Weltrevolution verurteilt worden war.
Diese Briefsammlung ist ein ungemein intimes, persönliches aber auch politisches und poetisches Zeugnis einer Frau, die 1897 mit „magna cum laude“ promovierte und noch am 14. Januar schrieb: „Ich war, ich bin, ich werde sein“. Einen Tag danach, am 5. Januar 1919 in Berlin, war sie tot, verschleppt, verhört und gefoltert und auf dem Weg ins Untersuchungsgefängnis erschossen wurde.
„Es stimmt, ich habe verdammt Lust glücklich zu sein.“, schrieb die junge Sozialistin Rosa Luxemburg an ihren Lebensgefährten Leo Jogiches und später in der „Schutz-Haft“ an Sonja Liebknecht „. ich lief gerade wie ein Tier im Käfig den gewohnten ‚Spaziergang‘ an meiner Mauer entlang, hin und zurück, und mein Herz krampfte sich zusammen vor Schmerz, daß ich nicht auch fort von hier kann, oh, nur fort von hier! Aber das macht nichts, mein Herz kriegte gleich darauf einen Klaps und mußte kuschen; es ist schon gewöhnt, zu parieren wie ein gut dressierter Hund. Reden wir nicht von mir.“