Der Briefwechsel zwischen Hermann Bahr und Hugo von Hofmannsthal ist ein herausragendes Dokument der Wiener Moderne. Er liefert die Stichworte, verhandelt die Parolen und Lektüren und kreiert den Gründungsmythos des ‚Jungen Wien‘. Bahr setzt als Kritiker in den Feuilletons Maßstäbe, die auch heute noch gültig sind; beide Autoren sind in Reformprojekte des Theaters involviert, zu denen Hofmannsthal die Dramentexte liefert. Ihre Briefe sind ein Fundus für die Entstehung der Werke, für die zeitgenössische Literatur- und Theaterkritik und für die Geschichte des Theaters. Sie enthüllen ein riesiges Netzwerk an Beziehungen, Verstrickungen und Verwerfungen, in dem viele maßgebende Zeitgenossen versammelt sind.Durch die Integration des gleichzeitigen Briefwechsels Bahrs mit Gerty von Hofmannsthal wird das Männerduo zum Trio mit weiblicher Stimme, in dem sowohl Hofmannsthals Verlobungszeit und Ehe als auch Bahrs Interesse an Gerty von Hofmannsthal vernehmbar werden.
- Veröffentlicht am Dienstag 3. September 2013 von Wallstein
- ISBN: 9783835312173
- 1007 Seiten
- Genre: Belletristik, Briefe, Tagebücher