BRODWOLF

Zeitschichten

von

JÜRGEN BRODWOLF – Zeitschichten
Installation, Zeichnung, Malerei, Objektkunst
Der 1932 in Dübendorf/Schweiz zur Welt gekommene Jürgen Brodwolf ist aus der deutschen Kunstszene nicht wegzudenken. Bahnbrechend war 1959 für den damals dem Informel zugewandten Maler die Entdeckung der Tubenfigur. Die leere Farbtube enthielt für ihn „in der zufälligen, unabsichtlichen Verformung figurative Züge, die dem Ur- und Vorbild meiner inneren Figur entsprachen.“ Brodwolfs Tubenfiguren und deren Nachfolger, die Bleimantel-Torsi und mumienhaften, bandagierten Figuren bis hin zu den Pappmachéfiguren, leben aus dem Verweis auf das Fragmentarische und Transitorische. Poetisch erzählen sie vom Leben, das der Vergänglichkeit anheim gegeben ist. Thematisch beschäftigt sich er sich in Werkzyklen mit all dem, was sich zwischen Geburt und Tod abspielt. Aber auch anhand des visuellen Dialogs mit bewunderten Vorbildern – wie Giotto, Bellini, Michelangelo, Paula Modersohn-Becker und Paul Klee – lässt er die menschlichen Botschaften und die Empfindungstiefe seiner Kunst hervortreten. Ein neuer Werkkomplex, der auch in der Ausstellung in Tuttlingen vertreten sein wird, widmet sich den Flutkatastrophen neuerer Zeit. Jürgen Brodwolf lebt und arbeitet in Kandern/Südschwarzwald.