Bruder Kostka

Der Mann, der Gott gesehen hat Leben und vertrauliche Mitteilungen des Brudermissionars Kostka Wasel SVD (1868–1946)

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Bruder Kostka war Brudermissionar. Dieses Ideal erfüllte sein ganzes Leben. Obwohl er seine Heimat, trotz seines beflügelten, brennenden Wunsches nicht verlassen konnte, opferte er Jahrzehnte lang seine ganze Arbeit, alle seine Bußübungen und das Feuer seiner Worte, die sich schon mit Begabung äußerten, für die Missionen auf, während er als geschickter Buchhändler religiöse Bücher und Gegenstände verkaufte. Er war im Saarland sehr bekannt als der Bruder Buchhändler von Sankt Wendelin. Mit dankbarer Freude hörten die Kunden den Dialekt von den Ufern des majestätischen Rheins, während er die Ware lobte und um einen Beitrag zugunsten der Missionen bat.
In seinen letzten Jahren war er Pförtner. Mit besonderer Freude empfing er die Armen und Bedürftigen, die zum Haus von Sankt Arnold in Westfalen strömten. Darin ahmte er den heiligen Bruder Konrad von Parzham nach. Er fügte sich in das Ordensleben mit einem Amt ein, das bis dahin neu für ihn war und welches er bis zur Vollkommenheit ausübte. So wie es die allerseligste Jungfrau Maria für die Heilige Familie getan haben mag, so bereitete Bruder Kostka mehrere Jahre lang die Speisen für die Ordensfamilie im Bauernhof und später im Gymnasium von Sankt Wendelin.
In dieser Biographie werden wir vorzugsweise Bruder Kostka selbst das Wort überlassen. Seine Aufzeichnungen werden uns als Führer dienen. Er selbst wird zu uns sprechen. Wir benutzen dafür die vertraulichen Mitteilungen, die er von 1932 bis 1938 dem Spiritual der Brüder, dem hw. Pater Karl Friedrich SVD gemacht hat. Viele Jahre lang bewahrte er streng das Geheimnis über sein schönes Innenleben. Es waren fast 30. Nachdem er in einer Gebetsnacht eine innere Stimme gehört hatte, die ihn dazu aufgefordert hat, offen und vertrauensvoll zu sein, und nach wiederholten Fragen des Spirituals, erzählte er aufrichtig und wahr sein heiliges und opfervolles Leben.