“Wie komme ich bloß dazu, in einem Alter (91 Jahre), das allgemein als das biblische bezeichnet wird, einen Bericht über mein Leben anzufangen. Ich gehöre nicht zu den Menschen, für die sich ein größerer Personenkreis interes-siert. Verantwortlich dafür ist allein meine Enkelin Gabriele.
Als ich, wenige Tage nach der Beerdigung ihrer geliebten Omi, meiner herzensguten, innig geliebten Frau, meiner Grete, in meinem Wohnzimmer mit ihr beisammen saß, erzählte ich ihr so einige Erlebnisse und Begebenheiten aus meiner Jugend und aus den späteren Jahren. Da, ganz unvermittelt, sagte sie: “Opi, Du solltest das alles einmal niederschreiben und noch über so vieles berichten, was Du erlebt hast.” Und da war ich so leichtsinnig und versprach ihr, damit anzufangen. Wie weit werde ich kommen und was wird letzten Endes das Ergebnis sein – wir werden es ja sehen.
Als Erstes schicke ich voraus, was ich vom Hörensagen weiß, was meine Mutter oder meine Schwestern mir an Sonntagnachmittagen oder langen Winterabenden von mir erzählten. Meine eigenen Erinnerungen beginnen erst 1897.
Ich will einen Einblick in meine Herkunft geben, ohne zu schminken und zu glorifizieren, von meinen Eltern, Schwes-tern und einigen weiteren nahen Verwandten schreiben, die Dorfgemeinschaft schildern und die Lage und Umge-bung meines Heimatortes beschreiben. Mit ihnen und hier habe ich meine Jugend verlebt. Die Kenntnis von Men-schen, Ort und Zeit sind, so meine ich, unentbehrlich, um Ablauf und Ausgang meines Lebens zu verstehen und zu begreifen.
Ich werde versuchen, möglichst chronologisch zu berich-ten, es wird aber nicht zu vermeiden sein, des Öfteren ei-nen Blick voraus, oder einen zurück zu werfen, ein Ereignis oder eine Begebenheit einzuschalten, die eigentlich in einen anderen Abschnitt gehört. Schließlich bitte ich zu berücksichtigen, dass ich kein Schreiber von Beruf bin. Also los.”
Mit dieser Einleitung beginnt der Bericht meines Großvaters. Ein erster Band enthält seine Erinnerungen, ein zweiter enthält Daten seiner und Gretes Familie, die Erinnerungen an die Reise nach Hellingen gehören in einen dritten, heftartigen Band.
Ein gutes Drittel der Erinnerungen befasst sich mit Reisebeschreibungen.
Meine Mutter hat 1985 versucht, einen Verlag für die Erin-nerungen zu finden. Leider ohne Erfolg. Der berichtmäßige Stil mag die Verleger abgehalten haben oder die langatmigen Reisebeschreibungen.
Im März 2013 habe ich angefangen, aus seinen Aufzeich-nungen eine Biografie zu schreiben: Eine Mischung aus seinen Berichten, teilweise wortgetreu, teilweise sinngemäß und aus Auswertungen einiger Briefe. Eigene romanartige Passagen und eigene Erlebnissen kamen hinzu, um das Buch leichter lesbar zu gestalten.
Die Reisebeschreibungen habe ich extrem gekürzt, da sie sicher für andere Menschen nicht interessant sind.
Ich habe beim Schreiben auch an unsere Enkelkinder gedacht, für die dieses Buch vielleicht später interessant sein könnte.
Die meisten Namen habe ich unverändert übernommen, nur ein paar Namen von Lebenden habe ich geändert.
- Veröffentlicht am Donnerstag 15. Oktober 2015 von Vier Jahreszeitenhaus
- ISBN: 9783869993188
- 296 Seiten
- Genre: Belletristik, Hardcover, Romanhafte Biografien, Softcover