Buch des Schweigens

von

Mosaikartig fügen sich die einzelnen Teile zu einem Ganzen. Autobiografische Fragmente. Ein Nachlass zu Lebzeiten. Eine nachträgliche Selbst-Rechtfertigung und Gewissenserforschung, nach einem 30jähriggen Schaffen als freier Schriftsteller, ein kritisches Selbstporträt, die Selbstlebenserforschung einer anachronistisch erscheinenden Figur. Das Fallbeispiel eines existentiellen Schriftstellers.
Der Rahmen, innerhalb dessen sich die Einzeltexte bausteinartig aufbauen, ist vorgegeben: Am Anfang steht das Wagnis des Jünglings in den späten Sechzigerjah-ren, alles auf eine Karte zu setzen und – animiert vom damaligen „revolutionären“ Zeitgeist – eine freie Schriftsteller-Existenz zu riskieren. (Die Universitätsskripten werden in die Mülltonne gekippt, vom Vater wird kein Groschen mehr angenommen usf.) Am Ende steht die Bilanz dieses Lebensabenteuers, der (gesundheitliche) Preis, der zu zahlen war.
„Dass ich eigentlich, da ich nicht mehr sprechen konnte, nicht mehr sprechen wollte.“
Alles ist gesagt. Der Körper meldet sich mit dieser Botschaft zu Wort. Die körperliche Reaktion ist die Folge der existentiellen Erfahrung. Die Vorgeschichte („Will wissen, wie alles gekommen ist“) ist nachzulesen mit der vorliegenden Textsammlung, einer Genese des Schweigens.