Die lebenslange Trauer um den Verlust der unvergeßlichen ersten Heimat hat Drozdowski im hohen Alter in ein ‚Bedürfnis des Bewahrens umgemünzt‘ (Christa Hagmeyer) und der Bukowina in seinen Erinnerungen Damals in Czernowitz und rundum (1984) ein Denkmal gesetzt. Dabei ging es ihm nach eigenen Worten nicht darum, ‚Historie‘ zu schreiben und exakte Daten und Fakten zu sammeln, die ein Wißbegieriger in der Fachliteratur nachschlagen könne. Er habe sich darauf beschränkt, ‚Gelebtes festzuhalten‘, um ‚etwas vor dem Vergessenwerden zu bewahren‘, bevor es ‚dem Gedächtnis entrückt und in der Zeit versunken‘ sei. Indem Drozdowski der einstigen ‚Oase im Osten‘ erzählend Farbe und Leben verleiht, entstand, wie der Kärntner Kritiker Othmar Herbrich schrieb, ‚ein tief empfundener heimatlicher Bilderbogen, der viele kleine Geschichten sammelt wie die bunten Steinchen, die ein Mosaik ergeben sollen‘.
- Veröffentlicht am Dienstag 5. November 2024 von Rimbaud
- ISBN: 9783890864402
- 214 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur