bybliotheca

Lebenssplitter bis 1968. Roman

von

Menschen flüchten, verändern die eigene Geschichte und die der anderen – damals, früher und auch heute.

Milan Ráček lässt uns in seinem autobiographischen Roman an einem Leben in der Tschechoslowakei, 1943 bis 1968, teilhaben. Trotz der Repressionen im politischen und gesellschaftlichen Alltag – vor allem während der stalinistischen Zeit – finden sich für den Heranwachsenden stets Nischen, in denen Lebensfreude und Glück möglich wurden, in der Liebe, beim Sport, durch sinnstiftende Arbeit und zuweilen bei beschwipsten Abenden. Fast möchte man zwischen den Zeilen eine Hommage an das Leben lesen – und die Botschaft: „Trotze dem!“ Dann aber folgt die Niederschla-gung des „Prager Frühlings“, eine Flucht nach Österreich bleibt die einzige annehm-bare Option.

Historische Fakten wechseln in schnellem Tempo mit prosaischen Erzählungen in diesem kurzweiligen, spannenden Buch. Und während der Lektüre weitet sich der eigene Horizont, ein umfassendes Verstehen vieler Schicksale gewinnt Raum: Men-schen flüchten, verändern die eigene Geschichte und die der anderen – damals, frü-her und auch heute.