Während die als „Swiss Style“ bekannte konstruktive Gebrauchsgrafik nie an Relevanz verlor, hat das allgemeine Interesse an Schweizer Designern in den letzten Jahren ständig zugenommen. Sie stehen in einer Traditionslinie, die in den dreißiger Jahren mit den Vertretern des Schweizer Werkbundes und der Konkreten Malerei ihren Anfang nahm. Nach einer Schreinerlehre studierte Camille Graeser in Stuttgart bei Bernhard Pankok Möbelbau und eröffnete 1917 ein eigenes Atelier für Innenarchitektur, Grafik und Produktgestaltung. Auf großes Interesse stießen seine funktionalen Möbelentwürfe, die er u.a. 1924 auf der Werkbund-Ausstellung „Die Form ohne Ornament“ vorstellte. Auch später ist der eher als Maler bekannte Graesser immer wieder als Entwerfer tätig.Graesers zukunftsweisende Design-Ideen für Möbel, Innenräume, Typographie, Gebrauchsgrafik, Tapeten, Textilien, Schuhe und Geschirre werden hier zum ersten Mal ausführlich in Text und Bild dargestellt und erschließen ein bisher unbekanntes Stück Schweizer Design-Geschichte. AUTOR: Camille Graeser(1892-1980) gehört zu den Vertretern der „Schweizer Konkreten“, deren Formensprache in ihrer Stringenz und formalen Einfachheit weltweite Bedeutnung erlangt hat.
Camille Graeser Design
von Christoph Bignens, Karin Kirsch, Rudolf Koella, Sigrid Barten, Vera Hausdorff, Wolfgang Schepers