Caríns Zwillinge

Erzählungen jenseits des Äquators

von

»Als der behandelnde Arzt Carín verabschiedete, teilte er ihr geschäftsmäßig mit, dass sie nicht damit rechnen könne, noch einmal Kinder zu bekommen…«
Das Problem musste Carín allein lösen und sie tat es wie immer auf ihre Weise. Der Coronel und Jacaré waren einander am Ende ihres Lebens so nahe gekommen, wie es zwei unterschiedlichen Lebewesen nur möglich ist. Der entlaufene Mörder hatte am Lagerfeuer des einsamen Vaqueiros auf den Schwemmwiesen des Amazonas gesessen und tatsächlich einen lebenden Leguan gegen einen Sack Bohnen getauscht. Und wenn Don Ermano sie jetzt in einer einzigen wilden Umarmung rücksichtslos geliebt hätte – sie wäre ihm wahrscheinlich durch Himmel und Hölle gefolgt. Aber er blieb sitzen. So begann das Schweigen zwischen den Eheleuten und zwischen ihnen stand bis zum Tod der Duft von tausend Rosenblättern.