Mit dem dritten Band der Carlos-Trilogie kommt die Erzählung über die Familiendynastie der Lucenas im alten Süden der USA zu einem fulminanten Ende. Vor dem historischen Hintergrund einer ausgesprochen bewegten Zeit von 1815 bis 1877 folgt der Protagonist Esteban, welcher das Blut seines Großvaters Carlos geerbt hat, zusammen mit seinen Söhnen und später auch Enkeln allen Höhen und Tiefen der jungen amerikanischen Nation, die, um ihre Selbstbestimmung ringend, in einen Krieg nach dem anderen gerät. Während er sich selbst im britisch-amerikanischen Konflikt engagiert, tun dies seine Söhne in der blutigen mexikanisch-amerikanischen Auseinandersetzung und seine Enkel in dem grausamen Bürgerkrieg, in welchem auch die Familie Lucena und ihr Konzern nicht ungeschoren davonkommen. Dazwischen erlebt der Leser hautnah die Erschließung des Weiten Westens in drei großen Etappen einschließlich der hervorragend beschriebenen Indianerkulturen. Und einmal mehr zeichnet der Autor ein farbenintensives Bild, das mit der gesamten Breite von menschlichen Charakteren vom Heiligen bis zum Sünder nur so strotzt. Mormonen und Goldsucher, Plantagenbesitzer und Kaperfahrer, Prediger und Indianer, junge Soldaten und ihre Bräute bevölkern eine historisch exakt recherchierte Bühne, welche mit ihrer Liebeserklärung an Havanna und den alten Süden sowie den humorvollen wie tragischen Erfahrungen der auf ihr agierenden Protagonisten noch mehr Emotionen schürt, als dies in den beiden vorangehenden Bänden der Fall war. Das versöhnliche Ende auf der altehrwürdigen Plantage Monrepos, in welchem das Licht des menschlichen Ethos zum Tragen kommt, hätte schöner nicht gezeichnet werden können.
- Veröffentlicht am Freitag 13. November 2015 von Engelsdorfer Verlag
- ISBN: 9783957449467
- 510 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählungen, Historische Romane