Casanovas Heimfahrt

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1913 erschienen die Memoiren des berühmten Giacomo Casanova erstmals in deutscher Sprache. Dessen erotische Abenteuer sollen Arthur Schnitzler dazu inspiriert haben, fünf Jahre später seine Novelle „Casanovas Heimfahrt“ zu veröffentlichen. In dieser ist der Italiener kein junger Frauenverführer mehr, sondern ein alternder Herr.

Mit sprachlicher Perfektion, psychologischer Stringenz und einer hohen Spannungskurve erzählt Schnitzler von einem Casanova, der das Altwerden nicht akzeptieren kann. Und er hofft, aus der Verbannung in seine Heimat Venedig zurückkehren zu können. Während er auf Nachricht wartet, lebt er im Hause eines alten Freundes, der drei Töchter hat. Er stellt der ältesten, Marcolina, nach. Jedoch vergebens: Sie hat bereits einen Verlobten, Lorenzi, und lässt sich nicht von dem Herzensbrecher beeindrucken. Vielmehr verwickelt sie ihn in kluge Diskussionen über die Philosophie Voltaires. Casanova aber gibt nicht auf – bis es zum Duell zwischen Alter und Jugend, Morbidität und Potenz, Casanova und Lorenzi kommt …

In mutigen wie verwegenen Bildern spiegelt die Illustratorin Cynthia Kittler Casanovas Wünsche und zerstörte Träume wider.