Wie wohltuend ist doch die Erkenntnis, dass selbst in Akademiker–Haushalten Erziehung zu 95 Prozent aus Erpressung und Bestechung besteht. Was aber, wenn das pubertierende Kind plötzlich Dinge ausdiskutieren möchte? Entscheidung nur noch per demokratischem Mehrheitsbeschluss akzeptiert und den Erziehungsberechtigten mit altväterlichen Beschwichtigungen wie „Chill mal dein Leben, Papa“ auf die Palme bringt, auf die der Midager aber gar nicht mehr so behände kommt? Dafür schießt ihm ersatzweise der Blutdruck in unchillige Höhen. Guths bewährtes Hausmittel gegen die alltäglichen familiären Katastrophen — inmitten dreier Frauen — ist das Schreiben, denn das vergisst er, im Gegensatz zu seinen Blutdrucktabletten, nie.
In 60 neuen aberwitzigen Geschichten geht der Kabarettist, Kolumnist und Buchautor Martin Guth den wirklich wichtigen Fragen des Lebens nach, zum Beispiel, ob man auch aus Rasenschnitt grünen Smoothie machen kann, warum Frauenzeitschriften „Tina“ oder „Brigitte“, Männerzeitschriften aber nie „Horst“ oder „Rüdiger“ heißen oder aber, wie zum Kuckuck sich Weihnachtslichterketten über den Sommer hinweg eigenständig im Karton verknoten können.
Chill mal dein Leben, Papa …!
Meine Familie – die schönste Katastrophe der Welt
von Martin Guth