Chome gaad

Der Hausierer Arthur Zünd

von

Im Feburar 2000 ist Arthur Zünd gestorben. Mit seinem Tod hat das Appenzellerland einen seiner letzten Hausierer verloren. Ueber 40 Jahre lang ist der kleinwüchsige Arthur Zünd mit Backwaren bis zu den entlegensten Gehöften des Appenzeller-landes gezogen. Als Transportmittel und Laden-tisch diente ihm seine riesige, über alles geliebte gelbe „Chrenze“. Seine Fröhlichkeit und Zufriedenheit, seine absolute Hingabe an seinen Beruf, die kindliche Menschlichkeit, mit der er den Leuten begegnete, machten aus dem kleinen Mann einen aussergewöhnlichen Menschen.

Fotograf Mäddel Fuchs begleitete Arthur Zünd einige Male auf seiner Tour. In stimmungsvollen Schwarz-weiss-Aufnahmen dokumentiert Fuchs das, was alle an Arthur Zünd schätzten: Wo immer der Hausierer auftauchte, brachte er nicht nur Backwaren, sondern ebenso Freude und Wohlwollen mit. Zünd wollte stets zur Stelle sein, stets alle Kundinnen und Kunden gleich gut bedienen. „Chome gaad“, oder eben „Ich komme sofort“ war deshalb sein immer wieder ausgesprochener Leitsatz.

Die Hommage an einen der letzten Hausierer im Appenzellerland wird ergänzt mit einer geschichtlichen Würdigung des Hausierertums durch Historiker Matthias Weishaupt. Dazu kommen eine kurze Biografie Arthur Zünds, eine Beschreibung einer seiner Hausierer-Touren sowie eine Sammlung von Anekdoten und Bonmots von und über Arthur Zünd. Mit dem Tod Arthur Zünds wird ein Stück appenzellischen Alltags Geschichte. Mäddel Fuchs Bildband trägt dazu bei, dass Arthur Zünds Geschichte und Geschichten nicht verloren gehen.