Christoph Crusius: Der Niederlausitzische Methusalah

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Als „ein Beispiel ohne Beispiel“ mutete den Zeitgenossen das 117 Jahre währende Leben des Gutsvogts der Standesherrschaft Drehna, Martin Kaschke, an. Geboren 1610 und gestorben 1727, erlebte er die Gräuel des Dreißigjährigen Krieges, überstand zwei mörderische Pestepidemien, fürchtete sich vor den bösen Prophezeiungen der Kometen-Erscheinungen des Jahres 1681, grübelte bei der Sonnenfinsternis 1706 darüber nach, ob sich die Erde um die Sonne dreht oder umgekehrt, führte drei Ehen und bewährte sich als treuer Gutsverwalter und kluger Landwirt. Drehnas Pfarrer, Christoph Crusius, dessen Wissen und Interessen weit über den Horizont der meisten seiner damaligen Amtsbrüder hinausragte, verfasste 1730 die „Denk- und Glaubwürdige Lebens-Beschreibung“ dieses „Nieder-Lausitzischen Methusalah“, die nun zum 400. Geburtstag Martin Kaschkes – ergänzt durch ein informatives Vorwort, zahlreiche Anmerkungen und eindrucksvolle Illustrationen von Eckhard Böttger – erneut erscheint.