Christoph Köler: Werke

Wissenschaftliche Ausgabe

von

Christoph Kölers zwischen 1626 und 1657 in über 150 Einzeldrucken erschienenen Lateinischen Gedichte werden hier zum ersten Mal gesammelt und mit einer modernen deutschen Übersetzung veröffentlicht. Köler wurde von den Zeitgenossen, z.B. dem Heidelberger Bibliothekar Janus Gruter, als Dichter sehr geschätzt und Martin Opitz, zu dessen engstem Kreis er gehörte, an die Seite gestellt. Seine sich über dreißig Jahre erstreckende lateinische Dichtung gewährt in ihrer referentiellen Bezogenheit auf konkrete Zeitereignisse und Adressaten – aus Adel, Senatorenstand, Schule und Kirche – wichtige Einblicke in die schlesische Gesellschaft, ihre Werte und politisch-konfessionelle Ausrichtung. Die Gelehrtensprache Latein erlaubt offenes, intimes, auch autobiographisches Sprechen. Die Bildung literarischer Netzwerke und der Einsatz für den Fortbestand der schlesischen Kultur nach Opitz’ Exil und frühem Tod werden deutlich. Zum historischen Verständnis der im 17. Jahrhundert in Deutschland dominierenden schlesischen Kultur ist Kölers lateinische Dichtung ein zentrales Dokument.