Christoph Loos. Nanna-Paradox

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Christoph Loos wurde in den letzten 10 Jahren durch seine radikale und völlig neuartige Auffassung zum Holzschnitt bekannt. Die teils monumentalen Formate bestechen durch konzeptuelle Klarheit und eine hohe sinnliche Qualität.
In all seinen Arbeiten und Medien (Zeichnung, Skulptur, Holzschnitt, Installation und Fotografie) spürt er konsequent einem Thema nach, dessen Vielschichtigkeit er in immer neuen Aspekten erforscht: der Baum als Metapher für Erinnerung, Zeit und Verlauf und als Symbol einer Entität, an der die Dialektik von Hülle und Kern, Innen und Außen, Leben und Tod erfahrbar wird. Loos´ jüngste Publikation stellt drei Zyklen sogenannter Foto-Skulpturen vor. Erstmals zeigt er Vivisektionen, archaische Einschnitte an lebenden Bäumen, deren Fällung bevorsteht. Nach dem Öffnen der Stämme gehen Akteure mittels Versenkung ihrer Köpfe oder Arme kurzzeitig eine kuriose Verbindung mit diesen ein. Mittels Infrarot-Fotografie, die Wärmewerte in Farbwerte übersetzt, wird diese Inszenierung dokumentiert und zugleich suggestiv gesteigert.