Coda Der letzte Tanz

von

Ein junge Tanzcompany, zusammengestellt aus Tänzern, die in Cuba die Tanzschule des Tropicana mit Erfolg abgeschlossen haben, aber keinen Platz m Topicana bekamen und deshalb in Hotels tanzen, werden vom Tänzer und Choreografen Miel zu einer Company zusammengestellt, die so gut ist, dass man ihnen einen Manager zur Seite stellt und eine Europatournee bewilligt. Bei ihrem letzten Auftritt auf Gran Canaria, bevor es über Madrid zurück nach Cuba geht, verschwindet der Manager mit den Einnahmen und den Pässen der Tänzerinnen und Tänzer und lässt sie dort im Stich. Die kubanische Botschaft auf Gran Canaria arbeitet, wenn überhaupt, langsam, und so sind die Tänzerinnen und Tänzer gezwungen, Unterschlupft zu suchen. Den finden sie schlussendlich bei ukrainischen Seeleuten, die vor Jahren im Hafen von Las Palmas vor Anker gingen und dort bleiben mussten, nachdem ihr Kapitän mit dem gesamten Geld verschwand und die Hafengebühr nicht mehr bezahlt werden konnte.
Nach einigen eher erfolglosen Auftritten und in großer Verzweiflung versucht Miel, aus dem Buch der Fluchtgemälde von Alejo Paramo, das er bei einem besoffenen Dancebattle am Malecon in Kuba vor Jahren gewann, einige Malanweisungen in die Choreografie einzubauen. Sie werden dabei vom regionalen TV Sender in Las Palms unterstützt und eher unfreiwillig als bewusst, gelingt es Miel, tatsächlich etwas aus der Magie in Alejos Malanweisungen in den Tanz zu bekommen – was katastrophale Folgen hat: die Kanaren brechen oberhalb der Wasserlinie ab und steigen langsam in den Himmel und mit ihnen nicht nur die Einheimischen, sondern auch alle Touristen, die sich an jenem Oktobertag auf den Kanaren aufhielten. Durch eine Änderung des Tanzes bewirken die Tänzer, dass zumindest der Aufstieg der Kanaren bei 3300 Meter endet, aber damit enden die Probleme nicht, sie fangen erst an.
Es stellt sich heraus, dass alle Menschen auf den Kanaren, von der selben Magie, die die Inseln in den Himmel trägt, mit einer relativen Unsterblichkeit „gesegnet“ wurden. Das wirkt sich fatal auf die Menschen auf den Inseln aus, die einfach nicht reif sind für die Unsterblichkeit, aber auch auf die Menschen unter den Wolken, denen durch diesen magischen Akt das Grundgerüst des Glaubens genommen wird: Die Unsterblichkeit, die Wunder sind möglich, man kann sie am Himmel sehen, und sie werfen gigantische Schatten auf das Meer.
Während die Menschen auf den Kanaren nun versuchen, zu überleben und unter der Leitung einer Notfallregierung bemüht sind, zivilisiert zu werden, bricht unten auf der Erde das Chaos aus, weil es keinen Grund mehr gibt, zu glauben.
Kriege brechen aus, Regierungen stürzen, es bilden sich unzählige Clans, die einander bis aufs Blut bekämpfen, weil der sowieso brüchige Frieden nur durch Gesetze, nicht aber durch wirklichen Friedenswillen hielt.
Richard Ostrowksi, der einen der Tänzer bei sich aufgenommen hat und zu einer Art Clanvater wird, studiert das Buch von Alejo und entwickelt einen Plan, wie man das Chaos auf der Welt beenden könnte.
Richards Plan ist moralisch nicht einwandfrei und er quält sich auch damit, er sieht aber, ebenso wie die Tänzer, keine andere Chance, die Menschheit zu retten, als sich zu opfern.