Collana

Moderne koreanische Literatur. Texte und Untersuchungen

Die erste Hälfte des 15. Jh. war in Korea gekennzeichnet von einem außerordentlichen kulturellen und wissenschaftlichen Schöpfergeist, für den es weltweit nur sehr wenige Parallelen gibt. Diese Zeit wird zu Recht als das goldene Zeitalter der koreanischen Geschichte betrachtet und war für Korea aus mindestens drei Gründen eine besonders glückliche. Das Land hatte Frieden und erfreute sich einer stabilen Gesellschaft. Es wurde von einem weisen König regiert, der mit hoher Intelligenz gesegnet war, mit kreativer Energie, einem gutem Urteilsvermögen und Leidenschaft, der ungewöhnlich hart arbeitete, um die Menschen von Armut, Unwissen und Ungerechtigkeit zu befreien. König Sejong umgab sich mit Beamten, die Gelehrte waren und deren Arbeiten sich unter seiner direkten Leitung wie ein Orchester wunderbar zusammenfügten. Auf diese Weise ragt König Sejong unter allen Königen hervor, die im Laufe der Geschichte als ‚der Große‘ bezeichnet wurden, denn seine Größe resultiert nicht aus der Unterdrückung anderer mit brutaler Macht, sondern aus seinen intellektuellen und humanistischen Leistungen, deren Glanz Korea seither begleitet. Dieser Sammelband mit 14 Aufsätzen zu allen wichtigen Aspekten von Sejongs Reformbestrebungen erschien erstmalig 1992 anläßlich der 8. Tagung der Internationalen Linguistik in Washington D.C. Mit dieser Übersetzung haben nun auch die deutschen Leser die Gelegenheit, sich grundlegend nicht nur über das von König Sejong entwickelte koreanische Alphabet ‚Hangul‘ zu informieren ? dargestellt werden auch die Neuerungen im Druckwesen, in Kunst, Musik und Literatur, ferner die Fortschritte in Wissenschaft, Technik, Medizin und Rechtswesen. 67 meist farbige Abbildungen demonstrieren eindrücklich einen kulturellen Fortschritt, der (nicht nur im 15. Jahrhundert) seinesgleichen sucht.