da die bäume, die sprache, ein schlaf

Anagramme

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Verwandlung ist das Prinzip, das den Anagrammgedichten von Petra Nagenkögel zugrunde liegt: Zuerst ist da ein Satz, voll sichtbarer und voll verborgener Bedeutungen. Dann werden die Buchstaben dieses Satzes verschoben, umgestellt, in jeder Zeile neu angeordnet, in jeder Zeile neu zusammengesetzt. So ergeben sich fortlaufend überraschende Zusammenhänge, eigenwillige Verbindungen und schließlich ein irisierender poetischer Raum.

Das Gestalten von Anagrammen unterliegt festen Regeln – kein Buchstabe des Ausgangssatzes darf weggelassen, kein anderer hinzugefügt werden. Es eröffnen sich poetische Welten, die fremd und vertraut zugleich klingen. Durch ihr Spiel mit den Buchstaben verwandelt Petra Nagenkögel Textzeilen anderer Autoren, u.a. von Ingeborg Bachmann, Peter Waterhouse und Georg Trakl, in eigene Texte, die neue Perspektiven ergeben.

Verwandlung ist auch den Werken von Karl Hackl als Methode eingeschrieben: Aus einem Bild wird ein Ausschnitt gewählt und fotografiert. Perspektive, Beleuchtung und das Fragmentarische der Darstellung ermöglichen eine neue Sicht auf Komposition und Struktur – der gewählte Bildausschnitt wird selbst zu einem eigenständigen Kunstwerk.