Damals in Moosrain

Dorfgeschichten aus Großmutters Zeiten

von

Wer glaubt, Leben auf dem Lande sei langweilig, der war noch nie in „Moosrain“, wie wir es nennen wollen: ein kleines Dorf im Voralpenland, in dem ein recht eigenwilliger Menschenschlag zu Hause ist. Da lebt die Brummerin, „Krautscheich“ genannt; da spinnt der Dorfschäfer seine philosophischen Gedankenfäden: da treibt der Täterätä sein Unwesen. Da gibt es die Emerenz, die für eine Kramerin eine viel zu weiche Seele hat. Ja und den Geißbock Ferdinand und den dreibeinigen Baberl, einen mit Flöhen und Heimtücke gleichermaßen gesegneten Dorfköter, wollen wir auch nicht vergessen. Es ist die Zeit kurz nach Ende des Zweiten Weltkrieges. Häufig und nicht immer ganz freiwillig war die Autorin – damals ein blutjunges Ding von zwölf, dreizehn Jahren – zu Gast bei der ländlichen Verwandschaft. Hier gab es so himmlische Sachen wie Milch, Butter und Eier – Köstlichkeiten, von denen man in der Stadt nur noch träumen konnte.