Daniel Defoe, Verfasser der weltberühmten Reiseerzählung Robinson Crusoe, ist der wohl produktivste Schriftsteller in der Geschichte Englands. Unter besonderer Berücksichtigung des Robinson Crusoe, des ersten wichtigen englischen Romans im 18. Jahrhundert, entwirft dieser Essay ein Gesamtporträt Defoes. Ähnlich wie Swifts Gulliver’s Travels ist Robinson Crusoe als Kinder- und Jugendbuch weltweit bekannt geworden, wird aber in dieser verkürzten Version seines eigentlichen Gehalts beraubt, weil dieser Roman tief in die geistigen, politischen und sozialen Auseinandersetzungen der Zeit verstrickt ist.
Defoe war aber nicht nur ein Pionier des Romans, sondern auch des Journalismus. Sein vielseitiges, geistesgeschichtlich noch im Puritanismus verankertes Schaffen hat in der Symbiose zwischen Journalismus und Romanliteratur seine kreative Mitte, so daß sich seine Romane ˗ wie auch A Journal of the Plague Year und Moll Flanders, die hier näher behandelt werden – als fiktionaler Ertrag seiner ursprünglichen journalistischen Impulse zu erkennen geben.
- Veröffentlicht am Freitag 23. September 2016 von Blaues Schloss Marburg
- ISBN: 9783943556568
- 51 Seiten
- Genre: Kunst, Literatur, Sachbücher, Sprache