Das ABC des Kinos

Foto, Film, Neue Medien

von

In zehn Schritten werden ästhetische und theoretische Grundlagen des Kinos dargestellt. Kino wird als kulturelle Form und Praxis verstanden. Kulturelle Form meint die hybride Ästhetik des Kinos. Praxis stellt die Vielfältigkeit des Filme-Machens und des ‚Kino-Denkens ‚ ins Zentrum; Kino-Denken als Montage von Text, Bild, Körper, Sound, Geschichte, Zeit und Raum jenseits konkreter Filme. Zur kulturellen Form und Praxis gehören schließlich auch die Potentiale der Vermittlung.

Kino transportiert Gefühle und Wissen auf fotografischer Basis durch Räume und Zeiten. Inzwischen geschieht dies auch digital. Das Kino ist im Laufe des 20. Jahrhunderts zu einer Institution der Sammlung und Weitergabe geworden, zu einem kulturellen Speicher neben den Bibliotheken und Museen.

Das ABC des Kinos erscheint in einem Schuber mit zehn Heften zusammen mit einem Theoriehörbuch auf CD. Jedes Heft unternimmt die Erkundung einer konkreten kulturellen Form und Praxis. Im Theorie- hörbuch sind die Beiträge von unterschiedlichen
Sprechern zu hören. Alle Beiträge sind interdisziplinär
angelegt und adressieren Themen aus Kunst und
Kino, Ästhetik, Medien und Kultur. Gleichzeitig werden aktuelle Diskussionen der Film- und Medienwissenschaft, der Kunst- und Medienpädagogik, sowie der Surveillance Studies, der Game Studies und der Gender Studies aufgegriffen und weitergeführt.

Jedes Einzelheft, der Schuber und das Theorie- hörbuch sind individuell gestaltet. Dabei wird die Ästhetik des klassischen Schulheftes thematisiert, dekonstruiert und aus Versatzstücken neu montiert. Die Edition erscheint als signiertes Künstlerbuch in limitierter und numerierter Auflage von 200 Exemplaren. Jedes Heft enthält zahlreiche Farbabbildungen: Grafiken, Fotografien, Film Stills, Computer Prints. Die Umschläge sind im manuellen Siebdruckverfahren hergestellt, die Hefte per Handfadenheftung verarbeitet. Ästhetische Theorie
und künstlerische Praxis sind konzeptuell aufeinander
bezogen. Künstlerische Praxis interveniert im Theoriediskurs und Ästhetische Theorie überschreitet die Grenzen der Wissenschaft.

Heft 1 nimmt seinen Ausgang bei einem Pressefoto: Fidel Castro und Papst Johannes Paul II. im November 1996. Das Foto erweist sich als Teil einer kulturellen Geschichte des Kinos, in der Bilder nicht mehr einzeln betrachtet werden: Castro und Papst begegnen Madonna, die die Hauptrolle in Susan verzweifelt gesucht spielt … Aus diesem ikonologisch-intertextuellen Gewebe wird eine Methode der medienästhetischen Analyse entwickelt. Es wird gezeigt, wie Fotografie und Film sich Geschichte aneignen und kulturelles Wissen durch
die Jahrhunderte transportieren.

Heft 1 – 3 richten ihren Fokus auf die fotografische Basis des Kinofilms: Filmbeispiele sind Memento (Christopher Nolan), Sunrise (F.W. Murnau) und Susan verzweifelt gesucht (Susan Seidelman).

Heft 4 – 6 beschreiben den Film als kulturelle und mediale Form der Vermittlung: Filmbeispiele sind: Lola rennt (Tom Tykwer), Riddles of the Sphinx (Laura Mulvey, Peter Wollen) und Sie küssten und sie schlugen ihn (François Truffaut).

Heft 7 – 9 beschäftigen sich mit dem Verhältnis von
Kino und Neuen Medien: Filmbeispiele sind Die
Falschspielerin (Preston Sturges), Menace II Society
(Hughes Brothers) und Teknolust (Lynn Hershman).
Heft X liefert einen theoretischen Rahmen und Überblick.

Künstlerische Gestaltung
Sabine Hartung ist freie Künstlerin und Gestalterin. Sie betreibt das Label mustertussi (www.mustertussi.de).

Zahlreiche Ausstellungen und Kataloge, u.a.: Rosen
(Stroemfeld 2007).

10 künstlerisch gestaltete Hefte à 32 Seiten im Schuber