Das andere Leben

Roman

von

Es ist still im Haus des Dramatikers. Die Ehefrau liegt im Spital, er und die Tochter verharren zwischen ihren Krankenbesuchen zu Hause in ihren Arbeitszimmern. Das Schlimmste scheint unausweichlich.
Unverhofft zeigt sich durch die schwere Krankheit der geliebten Frau für den Dramatiker aber auch ein Ausweg. Ein Ausweg aus der Schaffenskrise, die ihn quält, seit seine Stücke aus politischen Gründen nur noch innerhalb der Schweizer Grenzen gespielt werden und seit er gezwungen ist, sein Geld mit Auftragswerken zu verdienen, die seinen Ruf als Künstler ruinieren. So macht er sich daran, die Schlussszene seines eigenen Lebens auszuarbeiten …
Erzählt wird aus der Perspektive der Tochter, für die die Eltern Großes vorgesehen haben: Sie soll Künstlerin werden in Paris. Während die Tochter ihre Zeichnungen bereitlegt für die Pariser Kunstakademie – die Abreise vorerst aufschiebend –, lässt sie Vergangenes Revue passieren und reflektiert die Ereignisse in diesen letzten Tagen des Wartens.
Im letztendlich scheiternden Dramatiker ist der Schriftsteller Cäsar von Arx (1895–1949) erkennbar. Der Roman zeichnet eine Künstlerbiografie nach, ist aber auch die Geschichte der symbiotischen Liebe zweier Menschen und einer außergewöhnlichen Vater-Tochter-Beziehung.