Rosa von Praunheim legt Gedichte wie Eier. Schon um 1960 belästigte er seine besten Freundinnen mit langen poetischen Ergüssen, schrieb expressive Dramen und Romane. Erst in den 80er Jahren fand er zu seiner eigentlichen Form, dem „automatischen Schreiben“. Vor einer neuen Filmarbeit schreibt er zuerst Gedichte für seine Darsteller, sehr intim, analytisch und gemein. Dann zwingt er sie, diese öffentlich vorzutragen. Erst, wenn die Schauspieler diesen Test bestanden haben, findet er Zugang zu ihrer Seele und ist fähig, mit ihnen zu arbeiten. In letzter Zeit richten sich die Gedichte auch an seine Studenten. Schon viele Menschen hat Rosa von Praunheim mit seinen Gedichten gequält, und es werden immer mehr.
- Veröffentlicht am Dienstag 26. November 2024 von Schmitz, Martin
- ISBN: 9783927795365
- 112 Seiten
- Genre: Belletristik, Lyrik