Das befindliche Verstehen und die Seinsfrage.

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Den philosophischen Aufbruch Heideggers kennzeichnen zwei Einsichten: einerseits die sachliche Notwendigkeit einer ursprünglicheren Grundlegung der Philosophie im ganzen und ihre leitende Grundfrage (Seinsfrage) sowie andererseits die Leitfadenfunktion einer entsprechenden Wesensbestimmung des Menschen. Folglich versucht er, die Geschichte der an der theoretischen Einstellung orientierten überlieferten Philosophie zurückverfolgend, das darin verhüllt gebliebene, vortheoretisch-vollzughafte menschliche Leben in seinen Wesensstrukturen freizulegen. Dabei zeigt sich das „befindliche Verstehen“ und nicht etwa die „Vernunft“ als seine Wesensmitte. Diese Arbeit versteht sich als eine innere Reise durch die Momente des Durchbruchs Heideggers und durch die darauffolgenden zehn Jahre seines Denkens. Zum ersten Mal wird in einem kontinuierlichen Zusammenhang hermeneutisch verläßlich herausgearbeitet, wie Heidegger, sich von der geläufigen Auslegung des Lebens lösend, aber die vielen positiven Anstöße schöpferisch umwandelnd, das befindliche Verstehen in seiner Gegliedertheit durch Rede zuerst hervorhebt, um dann zu zeigen, wie dieses seine ursprünglichste Auslegung und Bestimmung erst mit der Explikation seines Zeitlichkeitscharakters erfährt. In kritischer Auseinandersetzung mit der einschlägigen Forschungsliteratur werden darüber hinaus die vielen häufig vorkommenden, abwegigen Auslegungsthesen mit gesicherten Argumenten zurückgewiesen.

Beabsichtigt ist, eine Lücke in der Heideggerforschung zu schließen sowie Grundlagenforschung zur ontologischen Hermeneutik zu leisten, die auch für andere Wissenschaften von außerordentlicher Bedeutung ist.