Das Christentum in den kosmischen Zeitaltern

Sowie die undogmatische Lösung aller Fragen über die unbefleckte Empfängnis Mariens aus medialer Sicht

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Vorwort

Der Inhalt dieses Buches will mit einer allseitigen Aufgeschlossenheit von den Lesern entgegengenommen werden, zumal von solchen, die einer sternenkundlichen Ausdeutung des äußeren Menschenlebens fern stehen und nicht wissen oder nicht ausreichend beachten, dass selbst ein Kirchenlehrer vom Range eines St. Thomas von Aquino das astrologische Forschungsprinzip durchaus ernst nahm, vollends dann ein bahnbrechender neuzeitlicher Astronom wie Kepler. Auch im Hinblick auf die Absicht dieses Buches darf man sagen: Es genügt auch im Bereiche der Religion nicht, das Erbe der Väter sein Eigen zu nennen, das vielmehr in strebender Bemühung erworben sein will, damit es in den geistigen Besitz der Erben übergeht.

Die besten – alten wie neuen – Lehren frommen wenig, wenn sie nicht zum Leben erweckt werden. Korrekteste Buchstaben- Dogmatik ohne den „Geist, der sie lebendig macht“, vollends ohne warmherziges und tatkräftiges Samaritertum, entspricht wenig jenem denkwürdigen Christuswort.

Jederzeit, jedem Volke und jedem Einzelmenschen ist, entsprechend ihren Eigenarten, die Aufgabe gewiesen, alte Wahrheiten in neuen, den veränderten Umweltbedingungen gemäßen Formen zu erfassen und darzustellen. Diese Aufgabe unternimmt der Autor in seiner Weise als ein mit Mysterienweisheit wohlvertrauter und zugleich auf sternenkundlichem Gebiete vielfach erprobter Forscher, indem er die „Philosophie des Tierkreises als Mittel zur Selbsterziehung der Menschheit aufzuzeigen“ versucht.

Den diesem Gebiete Fernerstehenden wird man den Weg zum Verständnis der folgenden Ausführungen ebnen durch einen Hinweis auf den wichtigen, unser ganzes Weltdenken bestimmenden Begriff der Entsprechung. „Wie oben, so unten“, lautet ein tiefsinniges altes Wort. Es deutet darauf hin, dass „in den Sternen geschrieben steht“, was sich auf Erden und im besonderen Bereiche des Menschendaseins abspielt. Es besagt durchaus nicht ohne weiteres einen Fatalismus, der den Menschen sich in den „Lauf der Dinge“ schlaff, willen- und tatenlos ergeben lässt. Es hat mit ursächlichem Zusammenhang zwischen Sternenlauf und Erdlauf wie Menschenschicksal an sich nichts zu tun, besagt zunächst nur, dass in sternenkundlichen Ausdrücken, in „astrologischer“ Formel- und Zeichensprache darstellbar ist, was hier „unten“ bei den Menschen geschieht.

Solche „Entsprechung“ will dort besonders beachtet sein, wo man die sogenannten astralen, d.h. sternenkundlichen „Motive“ im Bereiche der vergleichenden Religionsgeschichte als Schlüssel zu verwerten liebt, um das Tor der Mysterien und „heiligen Schriften“ aufzuschließen. Zeigt sich ein bestimmter Zusammenhang zwischen den Gesetzen am Sternenhimmel und der Reihenfolge der in solchen heiligen Büchern geschilderten Begebenheiten, so besagt solche „Entsprechung“ an sich in keiner Weise, dass etwa die Verfasser ihre frommen Bücher als Mythen gleichsam in ständigem Hinblick auf den Himmelsatlas gedichtet und niedergeschrieben haben. Denkbar – ja aus manchen Gründen wahrscheinlicher bleibt es, dass der Kosmos – der ja als Universum, als einheitlich gegliederte, unübersehbare Mannigfaltigkeit ein Kunstwerk und einen Organismus bildet eine Entsprechung, d.h. harmonische Abstimmung aller Begebenheiten aufeinander aufweist, wodurch dem Tiefschauenden alle äußeren Geschehnisse mit besonderem Einschluss des Sternenlaufes zum Sinnbild und Gleichnis inneren Geschehens werden.