Das diffuse Licht der Splitter

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Nach Jahren täglicher Auseinandersetzung mit seiner Morbus Parkinson-Erkrankung versucht der Autor, diese durch sachliche und doch emotionale Verhaltensweisen anzunehmen und sie gleichzeitig in die Schranken zu weisen. Bis hierher und nicht weiter, auch wenn die Krankheit letzten Endes siegen wird. Er will sich seiner Familie und seiner Umgebung erklären. Das Annehmen heißt aber nicht kapitulieren. Sein Lebensraum wird kontinuierlich kleiner, die körperlichen Fähigkeiten werden mehr und mehr eingeschränkt. Jeder Tag erfordert unendlich viel Kraft. Trotzdem. Bis hierher und nicht weiter! Er reflektiert aktuelle Geschehnisse, reale Ereignisse der Vergangenheit, Erkenntnisse, Gewinne und Verluste, spielt mit der Fiktion, mit fiktiven Gestalten. Nicht zum Selbstzweck, er möchte damit etwas sagen. Scheinen die Splitter auch ein diffuses Licht verbreiten zu wollen, werden sie doch gebündelt zu der Antwort auf die Frage „War es das?“ Der Autor streift den Niedergang der DDR, die wilden Jahre der deutschen Wiedervereinigung und das Heute. Ostdeutsch, ein wenig besserwisserisch und mit Humor stürmen die Splitter in wirrer Folge ein auf den Betrachter. Scheinen die Zeiten, Personen und Handlungen auch chaotisch, so stehen sie doch in Beziehung zueinander, sind verlinkt zu einem Bild des Autors auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. Die Vision von der Realität im Jahr 2058 widerspiegelt nicht Pessimismus, eher Besorgnis über die rasante, sich selbst überholende Entwicklung, über die Zukunft.
Das Format mag zunächst befremden, ist aber nichts Anderes als eine mögliche Antwort auf den Internetcharakter unserer Zeit. News, fakes, news, fakes … durcheinander stürmt alles ein auf den user, den Benutzer, auf das Häufchen Mensch am Anfang der Kette. Oder doch besser am Ende? Friss oder stirb. Bau dir selber deine Wahrheiten. Besser, nimm doch unsere. Sind gelogen, aber bequem. So ist es nicht. Die Splitter-News sind keine Fake-News!