Das dritte Ufer

von

Man nennt sie die Karussellleute und sie besitzen nichts. Mit Straßenmusik verdienen sie ihr täglich Brot: Zigaretten, Zitronen, Drogen und Schnaps. Der gestrandete Ex-Student Gioland und seine Freunde: der Gitarrist Alexander, die Tattoo-Künstlerin Nea und der aidskranke Markus. Ihr Zuhause sind die U-Bahn, verlassene Plätze und Parks. Wie streunende Kinder, jagen sie durch die Szenen der Stadt, immer auf der Flucht vor der Polizei und der Suche nach dem ultimativen Kick. Im Underground, am Rande der Sexindustrie, des Drogenhandel und der virtuellen Welt. Nur durch einen trüben Schleier nehmen sie den fundamentalen Wandel der 1990er Jahre ihres Landes als leeres Versprechen und Lüge wahr, die politischen Kämpfe und die militärische Besatzung durch den russischen Nachbarn. Der als kultureller Durchbruch der aktuellen georgischen Literatur gefeierte Debüt-Roman von Luka Bakanidze spiegelt die Schattenseite des Lebens mit lakonischem Slang und in absoluter Wahrhaftigkeit aus der Perspektive der Außenseiter.