Das Emblem im Widerspiel von Intermedialität und Synmedialität

Symposium an der Universität Hildesheim (30. April - 1. Mai 2004)

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Im kulturellen Diskurs der Gegenwart kommt der Medialität eine verstärkte Bedeutung zu, und damit treten das ‚Bildliche’ und das ‚Sprachliche’ in ihrer Eigenständigkeit und in ihrem Wechselverhältnis in den Blick: Beide werden in ihrer Spannung zueinander, aber zugleich auch in ihrer Durchlässigkeit füreinander, in ihren intermedialen und synmedialen Bezügen beobachtet. Damit gewinnt die im 16. und 17. Jh. entwickelte Emblematik neues Interesse, die erstmals im Zueinander beider medialen Zugriffe einerseits dem Bildlichen eine neue, vom Wort emanzipierte Eigenständigkeit und in sich selbst begründete Semantik zuwies und andererseits das Sprachliche in seinem ‚Bild‘ generierenden Potential verfolgte. In den exemplarischen Studien des Bandes tritt das hohe Maß an Kreativität in Erscheinung, das die emblematischen Formungen durchzieht. Die Emblemata stellen sich dabei weniger als eine statische Gattung dar, sondern vergegenwärtigen einen auf einer beschränkten Zahl von Parametern gründenden bildtextlichen Gestaltungshorizont.

In contemporary cultural discourse mediality is increasing in significance and, as a result, the ‘visual’ and the ‘verbal’ are becoming objects of greater attention in their individuality and in their shifting relationships: both are observed in terms of the tension between them but at the same time of their free interchange with each other, in intermedial and synmedial connections. In this context the culture of emblems developed in the 16th and 17th centuries gains a new interest; here for the first time both media came together in such a way that the visual on the one hand gained a new independence, emancipated from words, and a semantics of its own, while the verbal on the other hand gained the power to generate its own ‘image’. The examples studied in this volume demonstrate the high level of creativity which characterises the formation of emblems. The emblems are shown to be not merely a static genre but embody a creative horizon of image and text based on a limited range of parameters.