Das Fatimaprinzip

Thriller

von

Geld, viel Geld, Vatikan, Industrie, Banken, Gewalt und einige Prisen Erotik, sowie eine um die halbe Welt reichende Handlungsbühne. Zwei hochgewachsene Japaner, athletisch und mit blauen Augen, die sich, wenngleich eineiige Zwillinge, bis aufs Blut bekämpfen, eine scharf aussehende schweizer Ermittlerin mit ihrem vergleichsweise schmucklosen Partner, der hoffnungslos in seine Vorgesetzte verliebt ist und nur innere Qualitäten in die Waagschale zu werfen vermag. Das und mehr gibt ein farbstrotzendes Zeitdokument.
Ein Thriller, den zu lesen Vergnügen bereitet, wenn man das Gänsehautgefühl mag. Vergnügen, weil die Autorin Kris Margo alle erdenklichen Zutaten hineingibt, die ein Buch zu einem Thriller machen, und die man mit einem Lächeln konsumiert, wenn man in Stimmung ist. Und genau jetzt sind ein paar Gedanken auf das schon erwähnte Gänsehautgefühl des Lesers zu richten. Bis auf wenige Ausnahmen besteht das handelnde Personal aus Schurken der übelsten Sorte. Alles erdichtet, denkt man noch in einer Minute. So ein Kardinalstaatssekretär Giacomo Pretone, als Oberganove der zweite Mann hinter dem Papst, kann nur im Buche stehen – und im nächsten Augenblick – noch während der Buchlektüre – überholt das aktuelle Zeitgeschehen die Fiktion. Die Autorin hat wohl Verdachtsmomente gehabt. Das ganze Buch ist hervorragend recherchiert, ob es sich um kirchliche Themen handelt, technisch-physikalische wie im CERN-Forschungszentrum oder um medizinische. Alles hat Hand und Fuß und ist zu einem fesselnden Gewebe aus Handlungssträngen verknüpft.