Die Villa Rosen, ein neoklassizistisches Landhaus, wird 1909 von dem Architekten Max Taubert für einen Professor Adam Rosen und seine Frau Elsa entworfen. Als Frieder und Hannah Lekebusch Mitte der Neunzigerjahre das Haus am Rande des Berliner Grunewalds entdecken, erliegen sie seinem Charme. In einer aufwendigen Restaurierung stellen die Lekebuschs seinen Originalzustand wieder her, und schnell wird die Dahlemer Villa als »Kleinod der Vormoderne« zum Pilgerort für Taubert-Fans, Künstler und Journalisten. Und – wie schon in der Weimarer Republik und zur NS-Zeit – zum Spielball der Interessen. Sie wollten den alten Geist des Hauses wiedererwecken, doch mit den Auswirkungen des Ruhms und dem langen Schatten der Vergangenheit haben die Lekebuschs nicht gerechnet.
Kunst, Moral, privates Glück und Politik: ›Das Gartenzimmer‹ spannt einen Bogen von der Aufbruchsstimmung zu Beginn des 20. Jahrhunderts über die Weimarer Republik und die Herrschaft der Nationalsozialisten bis in die Gegenwart. Andreas Schäfer erzählt klug, feinfühlig und fesselnd vom Schicksal eines Hauses in Berlin-Dahlem und dem Leben derer, die sich seiner sirenenhaften Wirkung nicht entziehen können.
- Veröffentlicht am Montag 11. Oktober 2021 von DuMont Buchverlag
- ISBN: 9783832166038
- 352 Seiten
- Genre: Belletristik, Gegenwartsliteratur (ab 1945)