Meine geliebten Alpen!
rief der Fuhrknecht aus und blickte hinab ins Tal
sah Blech hinter Blech
dann band er das Langholz los.
Darf das ein Lyriker? Nachfahre der Romantik, wie seine Rezensenten behaupten, einer, der in seinen Gedichten emphatisch die beseelte Natur beschreibt und das Dunkel der Seele, – darf der eine japanische Gedichtform, die eigentlich für Adel und für Empfindsamkeit steht, benutzen, um damit niederträchtige und abgrundböse Kriminalfälle zu erzählen? Er hat es getan. Und er hat das Formschema des Tanka (fünf Silben in der ersten Zeile, sieben in der zweiten, fünf in der dritten Zeile, und noch mal je sieben Silben in der vierten und fünften Zeile) dreist verändert. Und er behauptet, das entspräche der kabbalistischen Idee des Tanka. Wir finden das kriminell. Nicht minder kriminell scheint uns sein Verfahren zu sein, eine einfache Prosa-Erzählung durch serielle Veränderungen des Wortbestandes zu Kriminalfällen zu machen. Dieser Krimi-Autor ist ein Sprach-Täter! Die Verleger.
- Veröffentlicht am Sonntag 6. Dezember 1998 von Plöger GmbH
- ISBN: 9783898571081
- 136 Seiten
- Genre: Belletristik, Krimis, Spionage, Thriller