Das gewöhnliche Bauwerk

Teilung und Einheit Deutschlands

von

Meinhardt Dehm, Geschäftsführer einer GmbH, hat aus der Not des Unterganges der Republik im Osten eine Tugend gemacht. Begeistert zieht er mit seinen Mitarbeitern und seiner Familie in die neue Einheit, entdeckt sie und begreift erst so nach und nach, wo er mit der beschränkten Haftung und seinen Krediten hineingeraten ist. Was er sich vorstellte, ist nicht gewollt. Seine Druckerei- und Verlagsfirma, in der er fünfundzwanzig Jahre nach der Deutschen Einheit vierzig Mitarbeitern Arbeit gibt, ist ein morbides Unternehmen geworden.Er plant die Insolvenz. Die einstige Beherztheit, die Begeisterung und auch die Erwartung an ein nun geeintes Deutschland werden zur Depression.

Dehm hadert mit seinem Schicksal, das er so nicht vorausgesehen hatte und noch nicht einmal ahnte. Die amtlichen Auflagen, die Kühle der Banken und der Behörden, sie bremsen seine Begeisterung bis zum Stillstand aus. Mitarbeiter verlassen die Firma, das Arbeiten, Essen und Trinken, Recht und Steuer, Ämter und Konzerne, Reichtum und Armut, alles was ihm, seinen Mitarbeitern, seinen Freunden und seiner Familie geschieht, kann unterschiedlicher nicht sein zu dem was früher war. Nichts ist planbar, wie im Sozialismus der DDR. Es wächst nicht zusammen, es wuchert. Untereinander willkürlich, egoistisch, betrügerisch und gegenüber Fremden naiv, offen und überheblich.
Und, da sind die alten Gefährten und Freunde, ebenso die Geister der Vergangenheit, die keine Ruhe geben und wieder Schicksal spielen wollen. Die Erzählungen in den drei Romanen, die die Suche nach der Deutsche Geschichte und Einheit von 1638 bis 1989 erleben lassen, erklären ihm vieles, nur eines nicht, warum dieses Land aus der Geschichte nichts gelernt hat und lernen will.
Von den Tagen des Versuchs der neuen Einheit, die 1989 leicht machbar und verständlich erscheint, bis zum Zusammenbruch aller Kontakte und Beziehungen zum westlichen Deutschland, das er einst als Kind und Jugendlicher kennen lernte, kann der Leser das erfahren, was Deutsche auf der Suche nach Gemeinsamkeit heute vorfinden und sie prägt:
Die Suche nach dem Paradies im Irrenhaus.