Das Haus im Dunkel

von

Der Erzähler, ein junger erfolgreicher Autor, führt den Leser in ein altes, von einem verwilderten Garten umgebenes und für einen Monat im Jahr in Dunkel versunkenes Haus. Er bewohnt dies mit seiner vom Lebensschmerz gezeichneten Mutter, der stillen Sklavin Miriam und unzähligen, sämtliche Räume bevölkernden Katzen. In ihm selbst lebt seine Geliebte, eine wunderschöne, der eigenen Fantasie entsprungene Frau.
In diesem, nach festen Regeln uralter Ordnung lethargisch dahindämmernden, Mikrokosmos taucht plötzlich wie ein Vorbote der großen Finsternis ein alter Freund aus Kindertagen auf, der Prinz von Calicatri. Eine vom Prinzen angekündigte ‚Invasion der Barbaren‘ wird zur schrecklichen Realität. Viele Menschen fliehen aus der Stadt, doch einige bleiben, um sich schicksalsergeben dem Unvermeidlichen zu fügen. In furchtbarer Grausamkeit werden sie von den Invasoren entsetzlich zugerichtet, und auch das Haus im Dunkel und seine Bewohner werden von ihnen heimgesucht und nicht verschont.

Zielsicher und mit leichter Hand spinnt José Luís Peixoto ein Netz, in dem Vergangenheit und Gegenwart, Reales und Irreales miteinander verwoben werden, gewährt Einblicke in Gefühlswelten und verflicht zarte Bande mit menschenverachtender, sinnloser Gewalt.