Meine Themen und Bilder, die ich in den acht Erzählungen in dem Buch „Das Haus ohne Spiegel“ aufgreife, wirken wie aus einer fernen Welt. Wer sich allerdings darauf einlässt, erhält Seite für Seite eine immer klarere Vorstellung von einer Region, die nur einen Steinwurf von der Adria entfernt liegt.
Von den acht Erzählungen verstehen sich sechs hauptsächlich vor dem Hintergrund eines Landes, das – obwohl sehr kultiviert – über Jahrhunderte von Eindringlingen und Eroberern drangsaliert wurde. Sie gehören zu den politischen und gesellschaftlichen Sphären und Etappen, die das Volk der Albaner durchleben musste. Von diesem Land und seiner Bevölkerung erhält der Leser ein anschauliches Bild.
In meine Kurzgeschichten greife ich albanische Alltäglichkeiten auf, die uns grotesk, widersinnig und sonderhaft vorkommen. Die weiteren zwei Erzählungen spielen in meiner „neuen Heimat“ Deutschland, wo ich inzwischen lebe und arbeite.
Die Geschichten handeln z.B. von Menschen, die eine überwältigende Liebe erleben und ratlos, dem Selbstmord nahe zurückbleiben, nachdem sie verlassen wurden.
Der Leser erlebt mit, wie ein Betrieb von den eigenen Beschäftigten demontiert wird, wie ein Ingenieur mit Diplom völlig unterqualifiziert tätig sein muss, um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, bevor er auf Grund seiner Englischkenntnisse in geheime Geschäfte verwickelt werden soll.
Ebenso muss ein talentierter Poet Waschpulver verkaufen, während sein Schüler als Poet in der Bevölkerung anerkannt ist und zur Parteiversammlung eingeladen wird. Das ist kein Einzelschicksal, denn ein Ingenieur verkauft Zollstöcke, ein Oberbefehlshaber Socken und ein Mikrobiologe ist auch unter den Verkäufern…
Die Texte sind sehr poetisch, dicht und bildreich verfasst, insbesondere, wenn es sich um die Schilderung von Liebesszenen handelt.
- Veröffentlicht am Donnerstag 31. Mai 2018 von epubli
- ISBN: 9783746729473
- 156 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur