Eine anrührende Ehe- und Liebesgeschichte aus dem Herbst und Winter 1944/45 vor dem Hintergrund der NS-Gewaltherrschaft, der rasant sich nähernden Niederlage des „Dritten Reiches“ und des unterschiedslosen alliierten Luftkrieges im westfälischen Münsterland. Niedergeschrieben in britischer Kriegsgefangenschaft in Flandern 1945/46. – Der Autor Walter Gizewski (1901 – 67), von 1934 bis 1958/60 Anstaltspfarrer an der damaligen Heil- und Pflege-Anstalt (heute Landeskrankenhaus) Lengerich/ Westf., erlebte die zunehmend belastenden Kriegsverhältnisse als Bausoldat der Luftwaffe im ländlichen Umkreis der Stadt wie bei Katastropheneinsätzen dort und im Ruhrgebiet mit. Die zeitgeschichtlichen Bezüge und zugehörigen Reflexionen sind vielfältig, durchdringend, teilweise dramatisch und bilden zusammen mit der fokussierenden Personengeschichte durchaus eine Art regionales „Kriegspanorama“ dieser Endphase. Ihre ganz eigene Spannung gewinnt die Erzählung dabei aus der ständig bis ins Mörderische vibrierenden Widerläufigkeit von „natürlich-kreatür-licher Idylle“, auf welche hin die Protagonisten zuinnerst ausgerichtet sind, und dem „Totalen Krieg“, dem sie unterworfen und ausgeliefert bleiben. Ungewöhnlich ist dabei gewiss die poetische Form der Vers-Erzählung. Aber es lohnt, sich auf diese Form und diese Sprache einzulassen. Sie sind es mehr noch als die eigenwillige Perspektive, die diesen „Zeitzeugenbericht“ vom Kriegsende 1944/45, dessen 70ste Wiederkehr wir demnächst aufwändig begehen werden, zu einem außerordentlichen Dokument machen und in den Rang einer Dichtung erheben.
- Veröffentlicht am Donnerstag 30. Oktober 2014 von Westfälische Reihe
- ISBN: 9783956272417
- 156 Seiten
- Genre: Belletristik, Erzählende Literatur, Hardcover, Softcover