Das Jahr der Ziege

Ein ethnografischer Roman

von

Woher kommst du? Und wohin gehst du? – Diese beiden Fragen stellen die Ouldeme zur Begrüssung allen, die ihnen begegnen, und sie tun das immer wieder.
Katharina Bösiger Boukar erzählt die Geschichte einer Reise in ein Saheldorf in Nordkamerun, wohin bloss ein schmaler Fusspfad führt, wo die Kinder aus fetten Käfern Flugzeuge basteln und auch die Erwachsenen fast alles selbst herstellen, was sie zum täglichen Leben benötigen. Die Studentin Kristina hat kurzfristig beschlossen, ihren Freund, den Ethnologiestudenten Fabian, bei seiner Feldforschung in die Mandara-Berge zu begleiten, eine Entscheidung, die sie sowohl aus ihrer gewohnten Umgebung als auch aus ihrem eingeschlagenen Lebensweg herauskatapultiert. Vom frostigen mitteleuropäischen Winter gelangt Kristina in die Gluthitze einer lang währenden und staubigen Trockenzeit, die von einer kurzen, aber heftigen Regenzeit abgelöst wird. Die starken Sinneseindrücke und die Begegnungen mit den Menschen schärfen ihre Wahrnehmung und werfen sie immer wieder auf sich selbst zurück. Die Erkenntnis, dass in der Sprache der Ouldeme das Modalverb ›müssen‹ nicht existiert, schenkt ihr schliesslich die Freiheit, ihren eigenen Weg zu gehen.
Das Jahr der Ziege ist die Geschichte einer Liebe, einer Liebe zu den Menschen und zur Natur, aber insbesondere auch einer Liebe zur Sprache in ihrer ganzen Vielfalt.