Das kostbarste aller Geschenke

von

Außergewöhnliche Miniaturerzählungen um das ganz gewöhnliche Vaterwerden.
„Das kostbarste aller Geschenke“ ist eines der Bücher, die Männer schreiben, nachdem sie (meist erstmals) Vater eines Kindes (meist einer Tochter) geworden sind (siehe Peter Handke, Nicolas Born, Peter Kurzeck, Durs Grünbein, David Wagner …): Notizen über den Alltag, über die mit dem Kind neu erfahrene Wirklichkeit – laut Philip K. Dick ‚das kostbarste aller Geschenke: Wirklichkeit‘!
Obwohl es Unterweger auch in diesem Buch um die Möglichkeiten des autobiografischen Erzählens geht, hat der Text eine strenge, mathematisch generierte Form, in der alle Themen und Motive des Schriftstellers und jungen Vaters Platz finden: die Sprache, das Schreiben, die ersten Wörter (und Taten), das Älter- und Dickerwerden, Freundschaften, Buchmessen, Lesungen, die komplizierten Verhältnisse von Patchworkfamilien. Mit schmerzhafter Aufrichtigkeit notiert er die Gewinne und Verluste der neuen Situation, die geänderten Loyalitäten und Herausforderungen und lässt dieses Buch mit den beiden Kapiteln ›Buch des Unmuts‹ und ›Buch des Muts‹ enden.
‚Dass er immer noch der gleiche ist wie der, der er damals, mit siebzehn, fast über Nacht geworden ist, denkt er.‘ Eine sprachlich und psychologisch beeindruckend genaue Bestandsaufnahme eines sehr alltäglichen Zustandes – aber in Andreas Unterwegers intelligenter, origineller und komischer Sicht ein so exaktes wie auch kurzweiliges und unterhaltsames Lesevergnügen!