Das „Kriegstagebuch“ meiner Mutter

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Am 21. März 1944 beging meine Mutter (Jahrgang 1927) ihren 17. Geburtstag. Dass sie sich an diesem Tag in einem Klagenfurter Lichtspielhaus (Kino) den Film „Musik für dich“ anschaute, erfuhr ich aus einem der drei Hefte, die sie nach ihrem Tod im Jahr 2009 hinterließ. Diese die Familiengeschichte betreffenden Tagebuch-Aufzeichnungen erweckten sofort mein Interesse, zum einen als privates, zum anderen als zeithistorisches Dokument. Von den ersten Seiten des Tagebuchs an erkennt man die glühende Verehrung für Hitler, die keinen Widerspruch duldende Begeisterung für das „Dritte Reich“.
Man möchte verstehen, wenigstens in Ansätzen, nicht durchschauen, bloßlegen. Zugleich möchte man auch nicht pauschalisieren, generalisieren. Es geht weder um Verharmlosung noch Dämoni­sierung der Folgen der NS-Sozialisation. Dass diese Zeit unterschwellig weiterwirkt, ist nicht zu be­streiten, wiewohl vielerorts von „Aufarbeitung“ die Rede ist, als könnte man einen Schlussstrich unter die NS-Vergangenheit setzen.