Das Land zwischen Sonne und Mond

Band 1 – Die Gezeiten

von

Ein Roman mit einer Mischung aus Fantasy und Liebesgeschichte, über ein junges Mädchen, das eine neue Welt entdeckt.

Es sprach sich herum, dass eine junge Künstlerin in das Haus der Naturgeister eingezogen ist. Anfangs lachte ich noch darüber, aber dieses Märchen brachte mir viele Kunden. Es war egal ob sie arm oder reich waren. Mir wurde die Fähigkeit zugesagt, dass die Bilder so echt wirkten, dass man die Natur „spüren“ könne, was ein großer Irrtum war. Auch wenn es mir nicht gefiel, sollten die Leute glauben, was ihnen richtig erschien. Ich hatte eine schöne Arbeit und für die Suche von Motiven war ich viel zu Fuß unterwegs.

Wandern tat ich lieber ohne Begleiter. In der Schaffensphase brauchte ich die Einsamkeit. Es war etwas Anderes für mich, mit einem Discman oder mit einem Freund spazieren zu gehen, denn einen Freund kann man nicht abschalten oder im Kopf auf surren schalten. Ich mochte es irgendwo auf einem Stein zu sitzen und auf das offene Meer zu schauen, wo ich die Gezeiten beobachtete. Das Wasser, das sich immer wieder hob und sank. Das komische an meiner Gabe war, dass ich nur Landschaften zeichnen konnte, die sich Jahr für Jahr veränderten und das Meer gehörte nicht dazu. Vielleicht gab es da draußen einen Menschen mit dem Gegenteil zu meiner Gabe, aber wer wusste das schon.