„Das Leben ist ganz nah“

Erinnerungen an Hans Knipp

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Die Fachwelt stellt ihn auf eine Stufe mit Willi Ostermann. Doch Hans Knipp blieb bis zu seinem Tod im Dezember 2011 Kölns „bekanntester Unbekannter“.

Zwar weiß man, dass manche Größen wie Bläck Fööss oder Paveier viele ihrer Erfolge der Zusammenarbeit mit ihm verdanken. Doch der Liedermacher und die Öffentlichkeit blieben einander fern. Er suchte sie nicht, als müsse er in der Westerwälder Abgeschiedenheit schützen, was das kollektive Unbewusste in seiner sensiblen Seele ablegte, um es als Liedzeilen „verdichtet“ dem Publikum zurückzugeben: Lieder, die vom Leben erzählen. Etwa vom „Meiers Kättche“, bei dem Psychologen von Abschiedsschmerz, Distanz und Nähe reden, während der Rheinländer nickt: „Jenau su es et!“

An den Suchenden, Fragenden, an den religiös empfindenden autodidaktischen Musiker und Lebensphilosophen Hans Knipp erinnert nun sein Freund und Kollege Dieter Glave. Er lässt teilhaben am Entstehungsprozess von Liedern und hebt unveröffentlichte hier erstmals ans Licht. Besonders jene unter den fast 1000, die selbst bei „Ne Besuch em Zoo“ auf Tieferes als nur (Stimmungs-)Gemüt treffen. Es sind Lieder des großen Zuhörers Hans Knipp, des „alten Fahrensmannes“ zwischen Idylle und Sozialkritik, zwischen Witz und Wahnwitz, zwischen Tod und Wiedergeburt.

Es ist nicht nur die erste Monografie über den Künstler, sie dürfte in ihrer intimen Authentizität auch einzigartig bleiben.