Das letzte Feuer. Land ohne Worte

von

DAS LETZTE FEUER: An einem hellen Augusttag wird in einem vergessenen Viertel am Rande der Stadt ein Junge überfahren. Er ist einer Polizistin ins Auto gelaufen, die einen jungen Raser verfolgte, den sie für einen Terroristen hielt. Kurz zuvor hatte ein Fremder das Viertel betreten und mit dem Jungen gespielt. Er ist der einzige Zeuge des Unfalls. In der Rückschau wird langsam deutlich, wie sich das Unglück in das brüchige Leben aller Beteiligten frisst – in das der Eltern und der Großmutter, der Polizistin und des jungen Rasers ohne Führerschein, der Lehrerin, die ihm das Auto „geliehen“ hatte, des Freundes und des geheimnisvollen Fremden. Es ist eine Gesellschaft, die den Begriff „Aufschwung“ nicht kennt, die in ihrer suche nach Trost und Glück Hoffnung schöpft und am Ende doch scheitert.

In LAND OHNE WORTE begibt sich eine Malerin auf die Suche nach einer Sprache des Schmerzes. Wie dem Gestaltlosen, das einen zu überwältigen droht, Gestalt geben? Angesichts der allgegenwärtigen Gräuel von Krieg und Elend erkundet die Malerin Möglichkeiten, den Schmerz darzustellen, auf die Leinwand zu bannen. Dea Loher gelingt es in dem Monolog, den Schrecken der Opfer wie den des Betrachtens zu beschreiben und dabei die eigene Kunstproduktion zu reflektieren.