Das Losbuch des Lorenzo Spirito von 1482

Eine Spurensuche

von

„Man kennt jene verbreitete Art von Büchern, die man Losbücher nennt. Teils wirft man dabei die Würfel, teils kommt es auf das Berechnen einer bestimmten Zahl an. Mit dieser Zahl sucht man dann im Buch die Antwort auf die Frage auf, um die der Betreffende gebeten hat, sei es nun über Frauen, Tiere, den Erwerb von Amt und Würden oder sonstigem; auch ob ein Kranker sterben oder genesen werde, ob sich eine Not ankündige, ob man in dieser oder jener Angelegenheit Glück haben werde. Das Böse hat die Fragen, die in diesen Büchern verzeichnet sind, so vielfältig eingerichtet, dass es tatsächlich keine Angelegenheit in der Welt gibt, die man nicht in ihnen wiederfindet. Hat man seine Frage ausgesucht, gelangt man danach an einen Weisen, der verweist einen wiederum an einen Richter, und dieser beantwortet schließlich die gestellte Frage“ (Johannes Hartlieb, Buch aller Verbotenen Künste, 1456).