Das Märchen vom „Gestiefelten Kater“ nach Charles Perault

Ein Märchen in 14 polychromen Bildern als Buch erschienen zu dem Mappenwerk von Antonio de Andrés-Gayón. Jedes Buch vom Künstler mit der Feder signiert und nummeriert

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Es war einmal ein Müller, der hinließ bei seinem Tode seinen drei Söhnen nichts als eine Mühle, einen Esel und einen Kater. Die Teilung war rasch vollbracht, und es bedurfte dazu weder eines Notars oder Anwalts, die das schmale Erbe ohnedies flink aufgezehrt haben würden. Der älteste bekam die Mühe, der zweite den Esel und der jüngste nur den Kater.
Der letztere wußte sich über ein so schlechtes Los nicht zu trösten. „Meine Brüder“, sagte er, „können ihr Leben ehrbar fristen, wenn sie zusammen halten. Sobald ich aber meinen Kater gegessen und mir aus seinem Fell einen Muff habe machen lassen, muß ich Hungers sterben.“
Der Kater hatte seine Worte wohl verstanden, ohne es sich anmerken zu lassen, und sagte höchst ernsthaft zu ihm: „Betrübe Dich nicht, mein guter Herr, Du brauchst mir nur einen Sack zu geben und mir ein paar Stiefel anmessen zu lassen, mit denen ich in den Wald gehe, so wirst Du sehen, daß Du nicht so schlimm dran bist, wie Du meinst.“