Das Marampa Projekt

Als es im kolonialen Clubhouse Schnitzel gab, ein Ministerialbeamter unter einem Baum in Afrika telefonierte, zwei Erzzüge aufeinander zufuhren und der Trafokoarl im Swimmingpool einen Frosch verschluckte

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Das Marampa Projekt – Als es im kolonialen Clubhouse Schnitzel gab, ein Ministerialbeamter unter einem Baum in Afrika telefonierte, zwei Erz­züge aufeinander zufuhren und der Trafo­koarl im Swimmingpool einen Frosch verschluckte: So lautet der Titel des Buches und des künst­lerischen Projekts, in denen Juma Hauser über mehrere Jahre Spuren einer österreichischen Berg­bauunternehmung in Sierra Leone gesam­melt hat.
In essayistischen Textpassagen, Bildstrecken und Collagen führt die Autorin Interviews, Zitate, Anekdoten und Archivmaterial zusammen. Das vielfältige Material verdichtet sie dabei szenisch zu einer etwas anderen Industrie­geschichte über individuelle Erfahrungen in einem größeren ­historischen Kontext.
Etwa 40 österreichische Mitarbeiter und ihre Familien ließen sich zwischen 1980 und 1985 in Marampa, Sierra Leone, nieder.
Für die meisten von ihnen bedeutete die Erfah­rung »Afrika« einen großen biografischen Einschnitt. In Sierra Leone indes setzte das österreichische Projekt eine lange post/koloniale Ge­schichte fort.
Juma Hauser war selbst während der 1980er Jahre mit ihrer Familie vor Ort. Die Recherchen führten sie 2014 wieder zurück zu den Schau­plätzen im heutigen Marampa.