Das Natternhemd

oder Der Mann mit dem weißen Schal

von

Unweit von Bamberg, im Hof des ehemaligen Amtsgerichts in Ebern, zeugen Gewehreinschüsse in den Bäumen von einem Ereignis, das sich drei Tage vor Kriegsende dort zugetragen hat: Ein SS-Offizier hat vier Soldaten erschießen lassen, weil sie Deserteure gewesen sein sollen. Dieses Ereignis, nie aufgeklärt, hat den Autor lange Jahre beschäftigt und letztendlich angeregt, aus eigenem Erleben heraus Personen und Begebenheiten in Kriegs- und nachkriegszeit zu zeichnen, als davongekommener Zeitzeuge, der mit offenen Augen aufmerksam durch die Jahre des tausendjährigen Reiches gegangen ist.

„Die Schlangen legen dann ihre alte, verhornte Haut, das Natternhemd, ab, um sie gegen eine frisch nachgewachsene einzutauschen.“

„Der Überlebende torkelt aus den Höllenfeuern des Krieges scheu und unsicher als geschundener Mensch in die geschenkte Zeit. Manchmal ist es Gnade des Schicksals, manchmal Fluch, wenn einer sein Natternhemd gegen eine neue Haut eintauschen kann. Trotzdem bleibt ihm die Vergangenheit auf den Versen.“

„Sie war die große Mutter, Zuflucht aller Getretenen und Verzagten im Lager. Mutter, Urbild des Lebens, menschlicher Liebe, Zuversicht und Kraft! Sie war zur Madonna im Elend mit dem Strahlenkranz aus Stacheldraht geworden.“

„Wer im Wolfsrudel aufgewachsen ist. benimmt sich wie ein Wolf.“