Das Rainerbuch

Lou Andreas-Salomé - Rainer Maria Rilke

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Niemand kannte Rainer Maria Rilke besser als die Autorin und Psychoanalytikerin Lou Andreas-Salomé. Als reife Geliebte setzte sie dem emotionalen Überschwang des jungen Dichters ihre klare Urteilskraft und ihren scharfen Intellekt entgegen. Als kluge Freundin spendete sie dem empfindsamen Menschen über drei Jahrzehnte Rat und Trost. Ihre 1927 entstandene Rilke-Biographie zählt zum Persönlichsten, was über den Dichter gesagt wurde – nicht zuletzt, weil Lou ihn selbst zu Wort kommen lässt.
Karin Neuhäuser als reife, lebenserfahrene, in sich ruhende Lou Andreas-Salomé, die sich, umfangen von der friedlichen Geborgenheit ihres Hauses „Loufried“, der Trauer über den Verlust des Freundes stellt. Vor dem Hintergrund ihrer Menschenkenntnis, ihrer Erfahrung als Psychoanalytikerin und ihrer Arbeit als Schriftstellerin versucht sie das Phänomen Rilke zu ergründen. Während sie „der Kunde, die vom Verstummten anhebt, lauscht“, nähert sich der Entschwundene, und Rainer Süßmilch lässt Rilke noch einmal zu Wort kommen. Im Verlauf eines imaginären Zwiegesprächs vergegenwärtigt sich das Bild des Dichters und wird immer greifbarer. Durch atonale Musiksequenzen untermalt, verdichtet sich die Atmosphäre und lässt Rilke fast physische Präsenz gewinnen.